Gesunde Ernährung

Um richtig zu funktionieren, benötigt dein Körper eine Vielzahl von Nahrungsbestandteilen für seine sehr komplexen biochemischen Prozesse und bioelektrischen Signale, die in deinen Zellen, Organen und deinem Gehirn Tag und Nacht ablaufen. Dadurch ist dein Körper stark von der Art und Qualität der Lebensmittel und Getränke abhängig, die du konsumierst.

Sportler, die nach körperlicher Fitness und Höchstleistungen streben, wissen bereits um die große Bedeutung einer gesunden Ernährung. Diese ist jedoch für alle Menschen gleichermaßen wichtig, zum Beispiel für eine langfristige Gesundheit und Vitalität, zur Vermeidung chronischer Krankheiten, für ein langsameres Altern und persönliches Wohlbefinden.

Zahllose Wissenschaftler arbeiten an der für uns “richtigen” Ernährung und jede Woche werden neue Studien dazu veröffentlicht. Es gibt aber letztendlich keine “richtige” Ernährung für alle, da es dafür einfach viel zu viele individuelle Einflussfaktoren gibt. Zu diesen Faktoren zählen beispielsweise deine genetische Prägung, deine Nahrungsmittelempfindlichkeiten und auch deine geografische Herkunft (z. B. Laktoseintoleranz in Asien). Die enorme Komplexität unseres Körpers erfordert jedoch eine große Vielfalt an Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien und Fetten, die unser Körper nutzen kann, um seine Zellen und alle Funktionalitäten aufrechtzuerhalten. Um die schiere Komplexität zu veranschaulichen, sollte man bedenken, dass es etwa 100 000 verschiedene Proteine gibt, die vom Körper produziert werden. Und dies sind nur einige der vielen lebenswichtigen Bausteine unseres Körpers.

Während die Wissenschaft sich bemüht, die “richtige” Ernährung für uns Menschen zu finden, scheinen Tiere von Natur aus zu wissen, was sie essen sollen und wenn sie das nicht von Geburt an schon wissen, dann lernen sie es sehr früh von ihren Eltern oder Verwandten. Haben wir Menschen also diese Fähigkeiten während unserer evolutionären Reise verloren?

Wenn wir uns Menschen mal genauer ansehen, die in der sogenannten blauen Zone leben, Regionen der Erde, in denen Menschen eine weit über dem Durchschnitt liegende Lebensdauer erreichen, so stellen wir fest, dass ihre Ernährung der unserer nächsten Verwandten – Orang-Utans, Gorillas und Schimpansen – doch sehr ähnlich ist. Ihre Ernährung basiert nämlich hauptsächlich auf Pflanzen wie Gemüse, Obst und Getreide, mit sehr wenig Protein aus Fleisch und Fisch.

Abgesehen von der Art und Qualität der Speisen und Getränke, die du konsumierst, solltest du auch bedenken, wie viel und wann du isst. Während es ja bereits eine allgemein anerkannte Regel ist, dass du an Gewicht zunehmen wirst, solange deine Kalorienzufuhr höher ist als dein Kalorienverbrauch, so kann die Art und Weise, wie dein Körper die Kalorienaufnahme biochemisch verarbeitet, je nach Tageszeit sehr unterschiedlich sein. Darüber hinaus können Aufmerksamkeitsniveau, Müdigkeit, körperliche Aktivität und Schlafqualität durch den Zeitpunkt (und die Art) deiner Nahrungsaufnahme ebenfalls beeinflusst werden.

Die Qualität der Nahrung, die du zu Dir nimmst, spiegelt sich auch im Gedächtnis, in der kognitiven Kapazität und in deinem körperlichen Erscheinungsbild wider. Zweifellos hat die Nahrungsaufnahme einen Einfluss auf dein Gewicht, aber auch auf deine Körperzusammensetzung, zum Beispiel die Muskelmasse, Hautfarbe und -Elastizität, Haarstruktur und Augen. Eine Studie der Universität von St. Andrews hat sogar nachgewiesen, dass eine gesunde, qualitativ hochwertige Ernährung (und regelmäßige Bewegung) das Aussehen stärker verbessern kann als plastische Chirurgie oder Kosmetik.